Realschule Mater Salvatoris

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Am heutigen Montag hatten unsere Schülerinnen und Schüler der 9. Jahrgangsstufe die besondere Gelegenheit, an einem Workshop mit Mitarbeitern des Vereins Zweitzeugen e.V. teilzunehmen. Dieser Verein ermutigt Menschen, die Geschichte von Holocaust-Überlebenden weiterzugeben, um so selbst zu Zweitzeugen zu werden.

Im Workshop erfuhren die Teilnehmenden, wie wichtig es ist, die Erinnerungen der Überlebenden lebendig zu halten. Dabei standen zunächst bewegende Zitate im Mittelpunkt, die die Schülerinnen und Schüler vorlasen. Hier nur einige Beispiele:

Schnell wurde deutlich, wie viel Leid und Schmerz diese Menschen während des Zweiten Weltkriegs erlebten und wie sie trotz aller Grausamkeiten überleben konnten.

Um den Schülerinnen und Schülern die damalige Lebenssituation näherzubringen, sollten sie ihren Alltag beschreiben: Aufstehen, zur Schule gehen, Hobbys haben, Zeit mit der Familie verbringen – alles Dinge, die heute selbstverständlich sind. Im Kontrast dazu standen die erschreckenden Einschränkungen, die jüdische Menschen durch Gesetze und Maßnahmen durch das NS-Regime ertragen mussten. Dazu gehörten Verbote, wie der Schulbesuch, Führerscheine, Radios zu besitzen, einkaufen zu gehen u.v.m.

Besonders ergreifend war die Lebensgeschichte des Zeitzeugen Siegmund Pluznik, der 1924 in Polen geboren worden war, nach vielen Entbehrungen und Fluchten sowie Obdachlosigkeit und Zwangsarbeit 1952 nach Deutschland zurückkehrte und dort eine Familie gründete. Er starb 2016 im Alter von 92 Jahren, doch seine Geschichte und sein Vermächtnis leben durch die Zweitzeugen weiter.

Am Ende des Workshops hatten die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, den Nachkommen von Siegmund Pluznik Briefe zu schreiben, um ihre Anteilnahme und Dankbarkeit auszudrücken. Die Geste zeigt, wie wichtig es ist, die Erinnerung wachzuhalten und die Lehren der Geschichte weiterzutragen.

Wir danken dem Verein Zweitzeugen e.V. ganz herzlich für den eindrucksvollen Workshop und Frau Lütters für die Organisation.