Realschule Mater Salvatoris

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Schwere Kost hervorragend dargeboten

Schülerinnen der Klassen 10a und b präsentierten das Drama „Andorra“ von Max Frisch.

Wer glaubt, dass das Freizeitverhalten heutiger Jugendlicher durch Orientierungslosigkeit und Herumlungern bestimmt ist, wurde am Freitagabend in der Mädchen-Realschule Mater Salvatoris vom Gegenteil überzeugt.
Das Theaterstück „Andorra“ von Max Frisch war in der Vergangenheit häufig Unterrichtsgegenstand der Oberstufe der Gymnasien. Dass ein 10. Schuljahr der Realschule dieses Drama mit seinem für uns Deutschen immer aktuellen Bezug zur Geschichte gekonnt in 12 Bildern in Szene setzte, gebührt hohen Respekt der verantwortlichen Lehrerin Barbara Ohrem und besonders den 30 Schülerinnen.

„Andorra“ erzählt die Geschichte des jungen Andri, dessen Umwelt ihn so lange zum Anderssein zwingt, bis er schließlich sein Schicksal, als Judenjunge sterben zu müssen, annimmt. Die Übernahme unreflektierter Vorurteile gegenüber dem Judentum steht im Mittelpunkt der Geschichte.
Andri (dargestellt von Caroline Sander) wird von seinem leiblichen Vater (Saskia Forst) als jüdischer Pflegesohn ausgegeben, weil dieser Angst vor seinen eigenen Landsleuten hatte. In Wahrheit ist er sein Sohn, der aus einer außerehelichen Beziehung mit einer „Schwarzen von drüben“ stammt. Als Andri seine Halbschwester Barblin (Marie Maxrath (Freitag) und Anastasia Klimczak (Sonntag) heiraten will, wird seine Lebenslüge entlarvt. Andris leibliche Mutter (Isabel Sterzenbach) kommt eines Tages nach Andorra, um zu sehen, was aus ihrem Sohn geworden ist. Bei diesem Besuch wird sie ermordet und Andri wird für den Tod verantwortlich
gemacht, obwohl er ihn nicht begangen hat. Er wird verhaftet und von den Soldaten ermordet, da er angeblich ein Jude ist.

Acht Monate haben die Schülerinnen mit Frau Ohrem Texte gesprochen, auswendig gelernt, sich in die Rolle hineinversetzt und gespielt. Das Bühnenbild wurde erstellt, die Requisiten besorgt, die Technik und die Beleuchtung passend ausgesucht. Das Ergebnis dieser eindrucksvollen Arbeit war am vergangenen Freitag und Sonntag zu sehen und der lang anhaltende Applaus bestätigte allen Beteiligten, dass sie Hervorragendes geleistet haben.