Sehr geehrte Eltern,
mit der Rückkehr aller Jahrgangsstufen in den Wechselunterricht ist die Phase des Distanzunterrichtes zunächst beendet und somit Gelegenheit, eine erste Bilanz zu ziehen. Parallel zum Wechselunterricht ist natürlich kein Onlineunterricht mehr vorgesehen. Auch ein Streamen, wie vereinzelt angefragt, ist nicht vorgesehen.
Es gab innerhalb des Lehrerkollegiums einen regen Austausch über den Distanzunterricht, auch zahlreiche Eltern haben uns Fragen und Anregungen zukommen lassen. Herrn Kümpel, der die Elternfragen gesammelt und an uns weitergeleitet hat, meinen herzlichen Dank.
Vorrausgeschickt sei zunächst ein Wort zu unserer Lernplattform. Nach der ersten Phase des Lernens und Ausprobierens (auch für uns Lehrer) ist die Bilanz sehr positiv.
- Die Plattform läuft stabil, ist intuitiv gut bedienbar. Alle Lehrkräfte konnten mit Tablets ausgestattet werden. Auch an zahlreiche Schülerinnen und Schüler konnten Leihgeräte ausgegeben werden.
- Alle Lehrerinnen und Lehrer wurden von der Firma AIX Concept geschult. Auch innerhalb des Kollegiums fanden immer wieder interne Fortbildungen statt.
- Zahlreiche Anregungen und Fragen, die mich über Herrn Kümpel erreicht haben, stammen augenscheinlich aus der Anfangszeit der Plattform; die oft beschriebenen „Kinderkrankheiten“ sind wohl zwischenzeitlich überwunden.
- Ein großes Problem bleibt die unterschiedliche Ausstattung der Schülerinnen und Schüler zu Hause. Das ist von unserer Seite nicht zu lösen. Mit der vorübergehenden Ausgabe der Leihgeräte konnten wir punktuell helfen.
Zur Arbeit mit der Plattform
Dass die Arbeit mit der Plattform zu kompliziert war, kann ich nicht bestätigen. Sicherlich gab es für einzelne Schülerinnen und Schüler Schwierigkeiten im Umgang mit der Plattform, aber einige Kollegen haben zum Teil sehr ausführliche Anleitungen zum Downloaden der Aufgaben bzw. zum zurückgegeben erarbeitet und allen Lehrern zur Verfügung gestellt.
Zwar können Schülerinnen und Schüler von verschiedenen Endgeräten auf die Plattform zugreifen, allerdings ist ein Laptop oder Tablet dem Smartphone weit überlegen. Darauf kann die Schule aber keinen Einfluss nehmen. Außerdem konnte es, je nach Ortsteil, zu Netzzusammenbrüchen kommen. Die Stadt Kerpen will nun alle Schulen ans Glasfasernetz anbinden. Damit dürften solche Probleme künftig nicht mehr auftreten.
Die Mutmaßung, dass auch Eltern einen eigenen Zugang zur Plattform erhalten, ist nicht richtig. Dies war und ist nicht vorgesehen.
Immer wieder wurde auch das Verhältnis von Teams und der Plattform angesprochen. Zwischen beiden gibt es keinen Widerspruch, da die Plattform auf dem Office 365 basiert. Teams ist also Teil der Plattform und nicht etwas völlig anderes.
Über Teams habe ich gehört, dass es bei Schülerinnen und Schülern beliebt ist, weil „es ein paar Klicks weniger“ braucht.
Gelegentlich kam auch der Hinweis, dass Kinder, vor allem Jüngere, nicht gut vorbereitet waren. Eine Schulung aller Schülerinnen und Schüler, evtl. noch der Eltern war nicht vorgesehen und wäre auch nicht möglich gewesen. Hier sind Fach- und Klassenlehrer erklärend eingesprungen und haben zum Teil sehr ausführliche Anleitungen geschrieben. Unverständlich blieb der Hinweis, die Schülerinnen und Schüler hätten nie etwas mit Word zu tun gehabt. Word war immer Gegenstand unserer IT-Grundbildung.
Lernen nach Stundenplan
Dass der Onlineunterricht nach Stundenplan stattfinden musste, war eigentlich eine Selbstverständlichkeit. Dass einzelne Lehrer zunächst ausgeschert sind, ist natürlich bedauerlich. Alle Lehrer waren angehalten, sich an den Stundenplan zu halten. Sollte es wieder zu einer Schließung der Schulen kommen, wird dies auch wieder so sein. Der Wunsch, dass ein Meeting 24 Stunden vorher angemeldet werden soll, mag verständlich sein, ist aber bei Unterricht nach Stundenplan irrelevant.
Störungen des Onlineunterrichts
Vereinzelt ist es vorgekommen, dass aus Unachtsamkeit fremde Personen zugelassen wurden und gestört haben. Ein Grund kann sein, dass einzelne Schülerinnen und Schüler ihre Zugangsdaten an Dritte weitergegeben oder Fremde eingeladen haben. Auch kam es vor, dass einzelne Schülerinnen und Schüler sehr bewusst Netz- oder Übertragungsprobleme vorgetäuscht haben; Empfehlungen dazu wurden z.B. bei TikTok gehandelt.
Es wurde auch von Schülerinnen und Schülern berichtet, die zwischenzeitlich aus den Gruppenräumen „abgetaucht“ sind oder sich zwar zum Meeting angemeldet haben, danach aber nicht mehr gesehen oder gehört wurden.
Wichtig ist daher, dass alle Schülerinnen und Schüler im Onlineunterricht „sichtbar“ sind, alle eine Kamera haben und diese auch einschalten. Das ist leider nicht bei allen der Fall.
Auch muss darauf hingewiesen werden, dass der Chat kein Spielplatz ist.
Anderswo läuft es besser…..
Auch dieser Vorwurf kam vereinzelt, ist aber nicht nachvollziehbar. Wir sind in Kontakt mit zahlreichen Schulen im Rhein-Erft-Kreis. Auch von ehemaligen Schülerinnen kam immer wieder das gleiche Feedback: nein, anderswo läuft es nicht besser; vielleicht anders. Alle Schulen mussten vieles ausprobieren. Auch der Eindruck, wir hätten Entwicklungen verschlafen, muss korrigiert werden. Die Vorbereitungen liefen naturgemäß im Hintergrund und sind nicht immer sichtbar.
Zu viel und zu wenig
Ein Punkt, der immer wieder in einzelnen Statements auftaucht: zu viel Hausaufgaben oder zu wenig. Zu viel Online-Unterricht oder zu wenig.
Dass es Probleme in einer Familie gibt, wo mehrere Kinder online sein sollen und Eltern im Homeoffice arbeiten, ist nachvollziehbar, aber von Seiten der Schule nicht zu ändern.
Wenn Sie den Eindruck haben, dass es in einem Fach oder in einer Klasse zu viel wird, nehmen Sie bitte Kontakt zu Klassen- oder Fachlehrern auf.
Die Schulleitung